Anfang des Jahres hat
Kebo ihr neues Blogevent gestartet:
typisch für ... Es gibt für jeden Monat ein Thema, was dann ganz individuell umgesetzt werden kann: gekocht, gebacken, geschrieben, gebastelt, fotografiert. Ich habe mich total auf den 15. Januar gefreut, denn dann geht das erste Thema online:
typisch für ... meine Region ... meine Stadt
Ganz schön lange überlegt habe ich. Wie könnte ich euch das Typische "meiner Region oder meiner Stadt" am besten vorstellen. Die schönsten Plätze? Lieber kulinarisch? Oder doch ganz seriös? Ich habe mich für eine kleine Mischung entschieden. Bissl was typisches geschriebenes und fotografiertes.
typisch für ... meine Stadt Halle (Saale) ...
"Meine Stadt" ist Halle an der Saale. Der Süden Sachsen-Anhalts ist nicht unbedingt für den besten Dialekt bekannt ;-). Auch in Halle findet man da so das ein oder andere Schmankerl. Hier ein paar lustige Beispiele zur Aussprache - falls ihr üben wollt ;-). p, t, k wird zu b bzw. f, d, g (z. B. pfeffern zu feffrn. g- wird zu j- z. B. gehen zu jehn, geboren zu jeborn. -pfen wird zu -bn (z. B. hüpfen zu hübn). -nd wird zu -nn (z. B. Kinder zu Kinnor). -er und -ir wird zu -or oder -r (z. B. der zu dor. Ganz typisch ist aber das "oooch" für "auch" und am Satzende jeweils ein hübsches "woooar" für "stimmts?".
Ganz typisch ist auch die Unterscheidung der Einwohner in Halloren, Hallenser und Hallunken! Halloren waren die Salzarbeiter, die ursprünglich in der Saline
das „weiße Gold“ (Salz) gewannen. Als Hallenser wurden die Händler & Bürger bezeichnet, die um den heutigen Marktplatz gelebt haben. Hallunken
waren schließlich mussten die Bewohner der Vorstadt. Heutzutage werden Halloren jene genannt, die Mitglieder der
Bruderschaft der Salzwirker sind. Hallenser bezeichnet
die in Halle geborenen Menschen, während die Zugezogenen scherzhaft
„Hallunken“ genannt werden. Ich bin also ein Hallunke!
Viele bringen Halle lediglich mit Halle Neustadt in Verbindung. Hochhäuser & Plattenbauten, eintönig & trist. Aber Halle hat doch einiges, typisches mehr zu bieten. Als wir auf der Suche nach schönen Motiven waren, ist uns wieder einmal aufgefallen, dass Halle so unglaublich viele schöne Ecken hat. Die Auswahl ist mir wirklich schwer gefallen...
Los geht's mitten im Zentrum.
Die Hausmannstürme & der Rote Turm (links) und die Blauen Türme (rechts)
Zusammen mit dem Roten Turm (links, im Hintergrund) verleihen die vier Türme der Marktkirche
dem halleschen Stadtbild seinen unverwechselbaren & typischen Charakter. Die schlanken Blauen Türme (rechts) beeindrucken durch ihre Höhe von 83 m. Der Name der anderen Türme, der Hausmannstürme geht auf einen im 16. Jahrhundert wohnenden
Hausmann zurück, der die Stadt aus luftiger Höhe überwachte und bei
Feuer alarmierte.
Ganz in der Nähe ...
Der Hallenser Dom & die Moritzburg (Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalts)
Eigentlich hat ein
Dom ja hohe Türme, oder? Nicht so unser Dom! Denn er ist eine ehemalige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert und damit eher "bescheiden" gebaut. Aufgrund der bemerkenswerten Akustik wird die
Kirche gern für Konzert- und Theateraufführungen genutzt.
Die
Moritzburg aus dem 15. Jahrhundert präsentiert
als Kunstmuseum Kunstwerke vom Mittelalter
bis zur Gegenwart & Moderne (Bauhausmeister Lyonel Feininger!!).
Fast neben der Moritzburg wartet die Leopoldina auf euch!
Die Leopoldina & das Landesmuseum für Vorgeschichte
Die
Leopoldina ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt (seit 1652). Die Deutsche
Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde 2008 zur
Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Seitdem steht die Leopoldina unter der
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten! Die Leopoldina hat ca. 1.500
Mitglieder (bekannte WissenschaftlerInnen) aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern.
Von der Leopoldina gelangt ihr ganz flott in die grünen Ecken von Halle ...
Saale-Schifffahrt & Bootsschenke Marie-Hedwig
Quer durch Halle schlängelt sich die Saale (was nicht nur positives mit sich bringt ...). Nur ein paar Schritte vom Zentrum entfernt, kommt man direkt zur Saale und zur Peißnitzinsel. Wir sind am Wochenende sehr oft hier. Ganz viel Grün rechts und links entlang der Saale, Platz zum frische Luft schnappen und Spazierengehen. Erholung pur! Hier findet ihr u.a. eine Freilichtbühne, das
Raumflug-Planetarium, viele Kinderspielplätze, eine Fontäne und den Peißnitzexpress (eine Fahrt mit der kleinen Parkbahn ist ein MUSS!!).
Auch das Laternenfest findet jedes Jahr hier Ende August statt. Lohnenswert ist auch eine Schifffahrt auf der Saale! ... Oder ihr bleibt einfach in einem der hübschen Lokale mit leckerem Essen & Trinken: dem Peissnitzhaus oder der Bootsschenke Marie-Hedwig. Ich find beide absolut super!! ;-)
Vorbei an der Bootsschenke kommt ihr direkt zur Giebichensteinbrücke.
Giebichensteinbrücke & Saalebewohner
Nach den Türmen am Markt wohl eines der beliebtesten Fotomotive Halles: die Giebichensteinbrücke mit Kuh und Pferd unterhalb der Burg Giebichenstein. Über 80 Jahre schon alt. Zwei Jahre lang wurden beide restauriert. Nun wieder chic warten sie auf euern Besuch ;-)!
Geht ihr an der Saale spazieren, werdet ihr ganz bestimmt & ganz typisch die zahlreichen Enten, Schwäne, manchmal auch Reiher und natürlich Nutrias sehen.
Meine Lieblingskirche:
Die evangelische Pauluskirche
Die Pauluskirche. Erhaben und stolz wie eine Burg erhebt sich
die Pauluskirche auf dem ehemaligen Hasenberg der Stadt. Ich mag sie unheimlich gern - bei jedem kleinen Sonnenschein erstrahlt und leuchtet der rote Backstein (gotischer Stil).
Mein Lieblingsbild:
Der Markt, der Rote Turm und die Marktkirche (mit Hausmannstürmen & Blauen Türmen)
Der bisher längste Post meiner Bloggerkarriere! Und dabei fehlen noch gaaaaaanz viele kleine Details:
über Herrn Händel & den tollen Stadtgottesacker,
über Cafés, schöne Läden, kulinarische Geheimtipps
und über Hallorenkugeln.
Aber das kann ich ja mal nachholen ...
Ich würde mich doll freuen, wenn ihr mal vorbeischaut und Halle besucht! Gern auch mich ;-)
Macht's hübsch und bis ganz bald!